013 Sprachlosigkeit- Wir müssen reden

Sprachlosigkeit… Wir müssen reden!

Sprachlosigkeit
… Wir müssen reden!

Seit
einiger Zeit fühle ich in mir eine Sprachlosigkeit und die einzige
Chance, die ich im Moment sehe, in Kontakt mit dieser Sprachlosigkeit
zu kommen, ist einfach drauflos zu sprechen und meinen inneren
Anspruch zurückzuschrauben, ich müsste sprechen oder was ganz unglaublich Tolles sagen.

Innere
zweifelnde Stimmen

Die
Sprachlosigkeit ist wie ein Stau nach außen – in mir ist dagegen
viel Bewegung. Dass das natürlich tödlich für mein Marketing und
meinen Podcast ist, höre ich zweifelnde Stimmen in mir sagen. Diese
Stimmen sind nicht meine eigenen und wahrscheinlich kenne ich sie
nicht mal. Produzieren, produzieren, produzieren – das sei wichtig,
um sichtbar und hörbar zu sein. Dennoch merke ich ganz deutlich, ich
will nicht produzieren!

Was möchte ich

Ich
möchte wahrhaftig bleiben! Ich möchte treu nach meinem Motto mit
dem gehen, was gerade ist – wie meine Sprachlosigkeit. Ich möchte
mit ihr in Kontakt kommen, sie verstehen, begreifen, was in ihr
steckt. Denn ich bin ja zum Glück immer noch ein Mensch und keine
Maschine.

Pläne
und Veränderungen

Ich
bewege viel in mir. Denn seit ein paar Wochen haben sich mein Leben
und meine Pläne komplett verändert. Vielleicht hattest du auch
Pläne, die du seit dem Shutdown über den Haufen geworfen hast? Oder
vielleicht bist du auch mit voller Kraft weitergegangen? Ich konnte
das nicht. Wir hatten den Plan, das Haus zu verkaufen, in dem wir
seit 20 Jahren wohnen. Diesen Plan haben wir über den Haufen
geworfen. Wir wollten den Aufbruch wagen und unser Zuhause nach 20
Jahren verlassen, um ein neues Zuhause aufzubauen. Jetzt richten wir
uns wieder ein, in unserem alten Zuhause.

Aufbruchstimmung

Der
Verlust dieser Aufbruchstimmung, hat tatsächlich etwas mit mir
gemacht. Die Energie der Aufbruchstimmung war sehr hoch. Wir hatten
große Lust und plötzlich ist es ganz anders. Das ist nur ein
Beispiel für die Dinge, die sich seit dem Shutdown verändert haben.
Wie bei allen, hat sich die Art wie wir in Kontakt gehen total
verändert. Das Hin- und Hergerissen sein zwischen den Nachrichten,
das Nicht-Wissen, der ständige Versuch des Ausbalancierens – das
macht was mit mir!

Ich
fühle mich wie in einer Schneekugel, die von einer großen Hand
geschüttelt wurde. Es gibt ruhige Tage in der Schneekugel und an
anderen Tagen wird sie plötzlich wieder geschüttelt. Ich habe das
mit dem Gefühl und der Angst verglichen, die ich bei der Geburt
meiner großen Tochter hatte: Ich kann nicht entfliehen. Ich muss
dadurch. Das Kind muss durch den Geburtskanal. Manchmal wird mir
bewusst, dass wir alle in dieser Situation drin sind und nicht
entfliehen können. Durchgeschüttelt und durchgewirbelt werden, uns
immer neu orientieren müssen und unsere Balance finden müssen. An
manchen Tagen führt das bei mir zu einer großen Orientierungs- und
Hilflosigkeit und anderen Tagen zu einer Stabilität, die ich vorher
so nicht kannte.

Mich
so nehmen, wie ich bin

Manchmal
bin ich wirklich froh, dass ich in den letzten 2,5 Jahrzehnten so
viel Vorarbeit geleistet habe, um diese Orientierung finden zu
können. Ich bin sehr froh darüber, dass ich mich so nehmen kann,
wie ich bin und mich nicht wie früher für meine
Orientierungslosigkeit oder die Momente der Sprachlosigkeit
verurteile. Die Schleusen zu meinen Tränen sind ziemlich weit
geöffnet und ich bin froh, dass ich mit mir und meinen Tränen sein
kann!

Meine
Worte

Aber
Worte – die habe ich nicht. Die fließen nicht. Sie überschreiten
nicht die Schwelle von innen nach außen. Jetzt, wo ich mich mit
meiner Sprachlosigkeit auseinandersetze, kommen Worte. Dann sind sie
wieder weg – und es ist ok! Es ist gut, so wie es ist. Vielleicht
ist es ein wichtiger Moment des Innehaltens, des Neuorientierens. Die
Worte werden schon wieder von allein kommen. So wie die Sonne jeden
Tag auf und wieder untergeht und sowie Ebbe und Flut kommen und
gehen, vielleicht kommen so auch meine Worte wieder. Vielleicht ist
es gerade auch eher die Zeit des Gehens, der Zurücknehmens. Worte
finde ich immer dann, wenn ich ein Gegenüber habe. Wenn ich mich
beziehen kann, wenn ich von mir sprechen kann oder in Kontakt gehen
kann mit dem, was mein Gegenüber mir erzählt.

Vielleicht
geht es dir ähnlich und du brauchst auch ein Gegenüber für dein
Leben oder einen Zeugen, wo du deine Sprachlosigkeit ablegen kannst.
Wenn es dich anspricht, bin ich für dich da – als Zeuge, als
Raumhalter, als Wegbegleiter.


Wenn du möchtest, komm mit mir in
Kontakt und gib‘ deinem Ausdruck wieder eine Stimme. Ich freue
mich, mit dir über deine Themen zu sprechen und den Raum zu halten.

Hab´s gut!
Deine Andrea

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